FAQ who is who? deja-dafhs aktionen traffic cover links
D'oh
Quick-Links
16.04.2003
Roger wird langatmig


- d'oh Home
- deja-dafhs

  2004
2003
  2002
  2001
  2000
  1999
  1998
  1994



Christian Heidingsfelder wrote:

Ich meinte seine dauernden persönlichen Angriffe

Das ist ein interessanter Punkt, Christian. Ich weiss nicht, wie ich Dich einschätzen soll und ob Du etwas von dem verstehst, was hier abläuft, aber Deine Argumentationsebene ist tatsächlich unterirdisch tief bis überhaupt nicht vorhanden. Sieh mal:

Du kommst neu in eine Gruppe, die
a) Dich nicht kennt, und die
b) zum Funktionieren der Gruppe mit den Leuten zusammen, die ein gemeinsames Interesse haben und sich kennen, Regeln definiert hat, oder doch zumindest nachvollziehbare Wünsche, wie das innerhalb der Gruppe laufen soll.

Diese Gruppe ist unmoderiert (das heisst, es gibt keinen Chef). Sie besteht lediglich aus einer sehr freien und letztlich total heterogenen Gruppierung von zufällig zusammengewürfelten Leuten, von denen eine bestimmte Gruppe immer anwesend ist, im Zusammenspiel mit einer mengenmässig schwer einschätzbaren anderen Gruppe, die nur sporadisch auftritt. Grundsätzlich aber ist die Tür immer offen, für jeden der reinwill.

Das ist die Ausgangsposition, und an diesem Punkt betrittst Du die Gruppe. Von dem Moment an ist alles, was aus der Gruppe kommt, eine Reaktion auf Dich und Deinen Auftritt. Du bist die Minderheit, Du bist schwach, hier gelten Deine eigenen Regeln nicht, interessieren zuerst nicht mal, so lange man Dich nicht wenigstens ein bisschen besser kennt. Und trotzdem ist man bereit, sich auf Dich einzulassen.

Und was ist jetzt Dein Beitrag zu dieser Gruppe? Du redest nicht über das Thema, um das es geht. Du lässt Dir von der Gruppe nichts sagen. Du beginnst eine Diskussion auf einer Meta-Ebene, bei der Dir gleich zu Beginn deutlichst signalisiert wird, dass das hier schon hundertmal abgehandelt wurde, und dass ausser Dir hier niemand darauf Lust hat. Du beharrst darauf, dass Du als Individuum das Recht hast, hier zu sein, und dass Dir niemand zu sagen hat, wie Du zu sein hast.

Der Ton wird schärfer, man beginnt sich gegenseitig anzugreifen. Du teilst aus, steckst ein, und nimmst das gleich als Bestätigung dafür, dass Du Recht hattest, weil hier offensichtlich keine Diskussionskultur herrscht. Jenen, die Dir erklären wollen, warum sie sich über Dich ärgern, sprichst Du gleich mal jeglichen Inhalt ab. Das ziehst Du dann so in die Länge, bis der Ton noch schärfer wird. Dann zeigst Du triumphierend darauf und rufst "Seht Ihr, der wird dauernd persönlich."

Und genau an diesem Punkt bist Du jetzt, siehe deinen eingangs zitierten Satz.

Soll ich Dir zeigen, wie es weitergeht?

Variante 1
Auftreten: sehr häufig
Nervfaktor: hoch

Du setzst noch ein halbes Dutzend Postings ab, in denen Du schon mal Deinen späteren Absprung vorbereitest. Weil die Gruppe so scheisse ist, was sie ja gerade eindrücklich unter Beweis gestellt hast, als sie auf Deine Hilfe und Deine wichtigen Beiträge zum Thema so verklemmt reagiert hat, beraubst Du uns Deiner Anwesenheit. Du hast (wichtig: Im Gegensatz zu uns!) Besseres zu tun als hier mit einem Haufen zugekackter Sitzpisser rumzutollen. Dann, nach einem beleidigten Schwenker, lässt Du Deine meistens ungefähr 12 - 30 Posting-Haufen, von denen oft nicht ein einziger mit einem HS-Auftritt zu tun hat, mitten in der Gruppe liegen und rauschst ab.

Variante 2
Auftreten: häufig
Nervfaktor: hoch

Du verlierst plötzlich die Lust, die Zeit oder sonst was, lässt den ganzen Bettel liegen und gehst gleich heulend weg. Der Unterschied zu Variante 1 besteht darin, dass uns das halbe Dutzend grossspuriger Abschieds-Postings erspart bleibt. Effekt und Begründung der beiden Varianten sind ansonsten identisch.

Variante 3
Auftreten: selten
Nervfaktor: klein

Dir fällt ein, dass Du ja auch einmal etwas zum Thema dieser Gruppe schreiben könntest. Du probierst es aus, orientierst Dich entweder am Stil der anderen Gruppenteilnehmer oder versuchst etwas ganz anderes, und stellst in beiden Fällen fest, dass sich die Gruppe mit Dir und Deinen Gedanken auseinander zu setzen beginnt. Das gefällt Dir, und mit der Zeit merkst Du, dass man sich hier in der Gruppe durchaus auch nicht einig ist, dass konträre Meinungen vertreten werden, dass man auch mal persönlich wird oder werden kann, wenn ein gewisses Niveau nicht unterschritten wird.

Eine Unterart dieser Variante besteht darin, dass man einer der ersten drei Varianten für den Abgang wählt, um dann unter einem anderen Namen die Gruppe erneut zu betreten und alles ganz anders zu machen.

Variante 4
Auftreten: noch nie
Nervfaktor: nicht definierbar

Die Gruppenteilnehmer beginnen ob deiner Argumentationskompetenz unsicher zu werden, ob sie sich vielleicht nicht doch täuschen. Sie hinterfragen ganz grundätzlich ihre Daseinsberechtigung und kommen, jeder in seinem Tempo und mit der ihm eigenen Posting-Menge, zum Schluss, dass das so alles keinen Sinn mehr hat. Unter Deiner Führung diskutieren sie entweder die Auflösung der Gruppe oder aber eine Totalrestaurierung, welche die total verschmutzten Räumlichkeiten endlich wieder säubern und durch die völlig kotverklebten Fenster das ewige Licht der heiligen Erkenntnis durchscheinen lassen würde.

Weitere Varianten halte ich durchaus für möglich.

Ich habe jetzt doch ziemlich Zeit investiert. Du darfst mich einen [Platzhalter] schimpfen. Das würde dann bedeuten, dass jene Recht hatten, die der Meinung sind, dass ich mir das hätte sparen können. Und wenn Du bis hier unten durchgehalten hast, wäre es immerhin möglich, dass es Dich ein bisschen interessiert, wie die Gruppenteilnehmer auf Dich reagieren. Das wäre zumindest eine vernünftige Ausgangsbasis, auf der sich aufbauen liesse.

-- 
Roger Pellaton am 16.04.2003 in <1ftixlg.tb6jgrwtplmcN%erpe@freesurf.ch>



Impressum